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Prehabilitation für Krebspatienten: Die Bedeutung von Fitness vor der Therapie

Prehabilitation stärkt Krebspatienten vor der Therapie körperlich und mental. Sie hilft, die Behandlung besser zu bewältigen, Nebenwirkungen zu reduzieren und die Genesung zu fördern. Erfahren Sie, wie dieser Ansatz die Lebensqualität verbessert und welche Maßnahmen besonders effektiv sind.

Veröffentlicht am 11. November 2024

Bedeutung von Fitness vor der Therapie

Die Diagnose Krebs ist für jeden Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis. Sofort beginnt der Weg durch Untersuchungen, Therapien und Behandlungen, die körperlich und seelisch herausfordernd sind. In diesem Zusammenhang gewinnt der Begriff „Prehabilitation“ zunehmend an Bedeutung. Prehabilitation bezeichnet Maßnahmen zur Vorbereitung des Körpers auf die bevorstehende Krebstherapie. Im Zentrum dieser Vorbereitungen steht die körperliche Fitness, die entscheidend zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse beitragen kann.

Was ist Prehabilitation?

Prehabilitation, oft auch als präoperative Rehabilitation bezeichnet, umfasst Maßnahmen, die den körperlichen und psychischen Zustand eines Patienten vor einer medizinischen Intervention verbessern sollen. Bei Krebspatienten bedeutet dies, dass durch gezielte körperliche Aktivität, Ernährungsberatung und psychologische Unterstützung der Körper optimal auf die Belastungen der Therapie vorbereitet wird.

Die Rolle der Fitness in der Prehabilitation

Die körperliche Fitness spielt eine zentrale Rolle in der Prehabilitation. Ein gut trainierter Körper ist widerstandsfähiger und kann besser mit den Belastungen einer Krebstherapie umgehen. Regelmäßige Bewegung verbessert die Muskelkraft, die Ausdauer und die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit. Dies führt dazu, dass der Körper die oft anstrengenden Behandlungen wie Operationen, Chemotherapie oder Strahlentherapie besser verkraftet.

Yoga

Vorteile der Prehabilitation für Krebspatienten

  • Verbesserte körperliche Verfassung: Durch gezielte Trainingsprogramme können Krebspatienten ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Dies ist besonders wichtig, da viele Krebstherapien eine Schwächung des Körpers zur Folge haben. Ein gut vorbereiteter Körper kann diese Belastungen besser abfangen.
  • Schnellere Erholung nach der Therapie: Studien haben gezeigt, dass Patienten, die vor der Therapie körperlich aktiv waren, sich nach den Behandlungen schneller erholen. Dies liegt daran, dass ihr Körper besser auf die Anstrengungen vorbereitet ist und die Regenerationsfähigkeit gesteigert wird.
  • Reduzierung von Nebenwirkungen: Körperliche Aktivität kann helfen, die Nebenwirkungen der Krebstherapie zu reduzieren. Regelmäßiges Training unterstützt den Stoffwechsel und das Immunsystem, was dazu beiträgt, die Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen zu lindern.
  • Psychische Stärkung: Prehabilitation umfasst auch die psychologische Vorbereitung auf die Krebstherapie. Körperliche Aktivität fördert die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, die die Stimmung verbessern und Ängste reduzieren können. Dies ist besonders wichtig, da die psychische Verfassung einen erheblichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität hat.
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Implementierung der Prehabilitation

Die Implementierung der Prehabilitation sollte individuell auf den Patienten abgestimmt sein. Ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Psychologen, erstellt einen maßgeschneiderten Plan, der auf die Bedürfnisse und die gesundheitliche Verfassung des Patienten abgestimmt ist.

  • Einstieg in die körperliche Aktivität: Es ist wichtig, dass das Trainingsprogramm schrittweise gesteigert wird. Zu Beginn stehen leichte Übungen im Vordergrund, die langsam an Intensität zunehmen. Geeignete Aktivitäten sind beispielsweise Spazierengehen, leichtes Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren.
  • Ernährungsberatung: Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Prehabilitation. Ernährungsberater helfen den Patienten, ihre Ernährung so zu gestalten, dass sie ihren Körper bestmöglich unterstützen. Eine proteinreiche Kost kann beispielsweise den Muskelaufbau fördern, während eine vitaminreiche Ernährung das Immunsystem stärkt.
  • Psychologische Unterstützung: Die psychische Vorbereitung auf die Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Prehabilitation. Psychologen bieten Unterstützung, um Ängste abzubauen und die mentale Stärke zu fördern. Techniken wie Achtsamkeitstraining, Meditation oder Gesprächstherapie können helfen, den Patienten emotional zu stabilisieren.

Die Bedeutung der Prehabilitation für Krebspatienten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Durch die gezielte Vorbereitung auf die Therapie können die körperlichen und psychischen Belastungen erheblich reduziert und die Behandlungsergebnisse verbessert werden. Ein individuell abgestimmtes Programm aus körperlicher Aktivität, Ernährungsberatung und psychologischer Unterstützung bietet Krebspatienten die Möglichkeit, ihre Lebensqualität zu verbessern und gestärkt in die Therapie zu gehen. Die Implementierung der Prehabilitation sollte daher fester Bestandteil der Behandlung von Krebspatienten sein.