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Krebsüberlebende und Langzeitnebenwirkungen: Ein Blick auf die Nachsorge

Ein Blick auf die Nachsorge von Krebsüberlebenden wirft ein wichtiges Licht auf ihre fortlaufende Gesundheitsversorgung und die Bewältigung von Langzeitfolgen. In diesem Magazinbeitrag untersuchen wir die Bedeutung der Nachsorge für Krebsüberlebende.

Veröffentlicht am 01. Juli 2024

Krebsüberlebende und Langzeitnebenwirkungen

Mögliche körperliche Langzeitfolgen der Krebstherapie

Krebsüberlebende können lange nach der Behandlung unter Fatigue, Schmerzen, Schlafstörungen, Ängsten, und Bewegungseinschränkungen leiden. Langzeitfolgen können bis zu fünf Jahre nach der Behandlung anhalten, während Spätfolgen auch Jahre später auftreten, darunter Herzkrankheiten und Zweitmalignome. Strahlentherapien können Herz-Kreislauf-Probleme, Magen-Darm-Erkrankungen und Hauttumore verursachen. Nach Operationen können Probleme wie Verdauungserkrankungen, kosmetische Probleme und Stoma auftreten. Chemotherapie kann Kardiotoxizität, Neurotoxizität und Unfruchtbarkeit verursachen. Langzeitfolgen können auch neurologische Probleme wie Neuropathie und Demenz sowie chronische Schmerzsyndrome wie Phantom- oder Stumpfschmerzen einschließen.

Was sind Spätfolgen?

Spätfolgen, bedingt durch Krebsbehandlungen, können sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben. Ihre Manifestation hängt von mehreren Faktoren ab: Tumorart, Art der Therapie (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung), Nebenwirkungen sowie individuellen Variablen wie Geschlecht und Alter bei der Diagnose. Die Ausprägung von Spätfolgen variiert stark, kann früh auftreten oder erst nach Jahren erscheinen. Einige Krebsüberlebende erleben jedoch keine solchen langfristigen Konsequenzen der Behandlung.

Nachsorge ist Vorsorge

Das Bewusstsein über Langzeit- und Spätfolgen ermöglicht eine Anpassung der Therapien, um das Risiko von Folgeerkrankungen zu verringern. Da jeder Krankheitsverlauf einzigartig ist, variiert auch das Auftreten von Spätfolgen.

Früherkennung ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung von Spätfolgen. Jeder ehemalige Krebspatient benötigt eine lebenslange, individuelle Nachsorge, um Spätfolgen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Nachsorge umfasst regelmäßige medizinische Kontrollen und psychosoziale Unterstützung, um physische, psychische und soziale Bedürfnisse zu erfassen und zu adressieren.

Ziele der Nachsorge

Es ist von entscheidender Bedeutung, als Krebspatientin oder -patient regelmäßig an der medizinischen Nachsorge teilzunehmen. Durch diese Maßnahme können Ärzte:

  • Rückfälle (Rezidive) frühzeitig erkennen und rechtzeitig behandeln, was den Behandlungserfolg verbessern kann.
  • Metastasen identifizieren und gezielt nach Tumorabsiedlungen suchen, wenn Beschwerden auftreten oder ein Verdacht auf Fortschreiten der Erkrankung besteht.
  • Nebenwirkungen, Langzeit- und Spätfolgen erkennen und behandeln, auch solche, die zunächst asymptomatisch sind.
  • Eine mögliche Zweitkrebserkrankung erkennen und frühzeitig behandeln, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Risiko durch bestimmte Therapien oder genetische Veranlagungen.
  • Krebspatienten im Alltag unterstützen, indem sie allgemeine Ratschläge zum Umgang mit der Erkrankung geben und gegebenenfalls an weitere Unterstützungsangebote verweisen.

Die Nachsorgeempfehlungen orientieren sich an individuellen Risikofaktoren und Bedürfnissen, jedoch auch an medizinisch-wissenschaftlichen Leitlinien, die festlegen, wann und wie oft Nachsorgetermine wahrgenommen werden sollten und welche Untersuchungen dabei relevant sind.