Wir versorgen Patienten mit soliden Tumorerkrankungen oder hämatologischen Systemerkrankungen. Es bestehen langjährige Erfahrungen mit allen malignen Erkrankungen. Anschlussheilbehandlungen und Rehabilitationen werden bei folgenden Erkrankungen durchgeführt:
Die Grundausrichtung im stationären Bereich folgt einem schulmedizinisch-wissenschaftlich fundierten Konzept. Ergänzt wird dies traditionell durch eine umfangreiche psychoonkologische Begleitung der Patienten sowie eine intensive Beratung zu komplementär-medizinischen Möglichkeiten. Auch hierbei orientiert sich die Klinik an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.
Durch interne Qualitätssicherungsmaßnahmen, die Zertifizierung nach DEGEMED und DIN ISO sowie durch die Teilnahme an der Qualitätssicherung der gesetzlichen Krankenversicherung wird die Leistungsfähigkeit der Klinik belegt.
Im Schwerpunkt Onkologie bestehen im ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Bereich umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit onkologischen Patienten. Die Klinik ist entsprechend ausgestattet mit den Möglichkeiten einer fachspezifischen Basisdiagnostik inkl. Labordiagnostik, Ultraschall und Röntgendiagnostik. Alle erforderlichen, darüber hinaus gehenden diagnostischen Maßnahmen sowie fachspezifische konsiliarische Untersuchungen stehen im erweiterten Verbund für unsere Patienten jederzeit zur Verfügung.
Im ärztlichen Bereich wird die Klinik geleitet von 2 Internisten, der Chefarzt hat die Zusatzbezeichnung „Hämatologie und Internistische Onkologie“ und „Palliativmedizin“. Für spezifische Fragestellungen oder notwendiger Akutbehandlung besteht eine enge Kooperation mit benachbarten Kliniken in Kassel. Alle Assistenz- und Stationsärzte ohne Facharztbezeichnung sind langjährig im onkologischen Bereich tätig und nehmen neben den im Haus stattfindenden Fortbildungen auch regelmäßig an externen Fortbildungen und Kongressen teil. Hierbei wird neben der onkologischen Ausbildung verstärkter Wert auf die sozialmedizinische Fortbildung der Ärzte Wert gelegt. Auch die nicht-ärztlichen Mitarbeiter werden intensiv geschult und fortgebildet.
Das Konzept der Abteilung für Onkologie der Habichtswald-Klinik in Kassel legt besonderen Wert auf die Schaffung eines therapeutischen Klimas, das durch eine aktive Kooperation aller Mitarbeiter mit dem Ziel einer umfassenden Patientenversorgung geprägt ist. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Abteilung liegt in der psychoonkologischen Begleitung der Patienten, hier besteht auch eine enge Kooperation mit der in unserem Hause befindlichen psychosomatischen Abteilung.
Die Habichtswald-Klinik versteht sich als Glied in einer onkologischen Versorgungskette, die eine enge Zusammenarbeit mit den Tumorzentren, mit der erst behandelnden Klinik, dem niedergelassenen Arzt sowie den Selbsthilfegruppen im Interesse des Patienten pflegen möchte.
Wir betreiben enge Kooperationen mit den umliegenden Akutkrankenhäusern und nehmen regelmäßig an den onkologischen Qualitätszirkeln im Raum Kassel teil. Darüber hinaus werden Partnerschaften und Forschungsgemeinschaften zu den umliegenden Universitätskliniken aufgebaut.
Sofern bei Aufnahme des Patienten in unserem Zentrum die Nachsorgesituation noch nicht geklärt ist, erfolgt dies während des Aufenthaltes in unserem Haus.
Grundlage einer erfolgreichen onkologischen Rehabilitation ist eine an den Qualitätssicherungsmaßnahmen der Kostenträger ausgerichtete Versorgung der Patienten.
Neben der Einbeziehung von Angehörigen bemühen wir uns insbesondere um die ambulante medizinische Weiterversorgung und unter Miteinbeziehung des Sozialdienstes erfolgt eine sozialmedizinische Empfehlung. Der Patient wird beraten und motiviert, gesundheitsfördernde Maßnahmen am Heimatort fortzuführen. Derzeit liegt die durchschnittliche Maßnahmendauer in unserem Haus bei 23,5 Tagen im onkologischen Bereich.
Ziel ist es, die drohende oder bereits manifeste Beeinträchtigung der Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in Gesellschaft durch frühzeitige Einleitung der gebotenen Rehabilitationsmaßnahmen abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Der Rehabilitand soll durch die Rehabilitation befähigt werden, seine Erwerbstätigkeit und/oder bestimmte Aktivitäten des täglichen Lebens möglichst in der Art und in dem Ausmaß auszuüben, die für ihn und von ihm als normal erachtet werden.
Alle diese Maßnahmen führen zum Ziel, indem wir sie bei einzelnen Patienten selektiv nach einem individuellen Gesamtkonzept zusammenstellen und in der Zusammenarbeit aller am Patienten tätigen Berufsgruppen engmaschig während des Aufenthaltes des Patienten mehrfach überprüfen.
Die ärztliche Versorgung wird durchgehend von einem Arzt gewährleistet, der während der gesamten Maßnahme Ansprechpartner des Patienten ist. Besonderes Augenmerk wird auf eine gleichermaßen intensive individuelle Betreuung des Patienten durch unsere Mitarbeiter des Pflegepersonals gelegt.
Wir bieten unseren Patienten ein umfangreiches Vortrags- und Seminarprogramm zu allgemeinen Themen der Gesundheitsbildung, aber auch zu indikationsspezifischen Themen. Da unser Haus im Bereich der Onkologie ein breites Indikationsspektrum aufweist, bemühen wir uns, soweit es möglich ist, Kleingruppen zusammenzustellen, im Vordergrund steht aber oftmals auch die individuelle Beratung des Patienten im therapeutischen Gespräch. Die Vorträge des Hauses folgen den Richtlinien zum Gesundheitstraining der gesetzlichen Rentenversicherung.
Die Habichtswald-Klinik in Kassel setzt sich aus mehreren Gebäudeteilen zusammen. Die Gesamtausstrahlung der Klinik ist durchgehend hell und freundlich. Die Patientenzimmer als Einzelzimmer weisen einen hohen Standard auf. Die allgemein zugänglichen Räumlichkeiten sind weitläufig, die Integration einer Ladenzeile und eines Cafés, verschiedene Ruheräume und nicht zuletzt die Möglichkeiten des unmittelbar benachbart liegenden Bergparks lassen eine gesundheitsfördernde Atmosphäre aufkommen.
Unseren Patienten stehen im Therapiebereich die Räume der Sport- und Physiotherapie sowie verschiedene Beschäftigungstherapieräume zur Verfügung.
Für Seminare und Vorträge stehen 2 Vortragssäle und mehrere Gruppenräume mit der erforderlichen technischen Ausstattung für Kleingruppenarbeit zur Verfügung. Darüber hinaus ist ein Internetzugang für die Patienten eingerichtet und es bestehen hierzu Informations- und Beratungsmöglichkeiten.
Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung stehen das Erfassen von Funktionsverlusten und Fähigkeitsstörungen und das Erkennen der Operations-, Chemotherapie- und Bestrahlungsfolgen im Vordergrund. Erforderliche und sinnvolle laborchemische und spezielle medizinisch-technische Untersuchungen werden entsprechend ergänzt.
In unserer Klinik steht dem Patienten folgendes diagnostisches Spektrum zur Verfügung:
Durch externe Konsiliarärzte werden alle nicht im Haus vertretenen Fachgebiete abgedeckt, gleiches gilt für eventuell erforderliche, über das eigene diagnostische Spektrum hinausgehende apparative Untersuchungen (z. B. Szintigraphie, CT und MRT).
Auf den Stationen werden unsere Patienten von onkologisch erfahrenen Fachärzten betreut.
Im stationären Bereich ist die ständige Präsenz des ärztlichen Teams gewährleistet. Durch Bereitschaftsdienste sind auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen sowohl fachliches Pflegepersonal, als auch onkologisch erfahrene Ärzte im Haus. Der Hintergrunddienst wird durch Chefarzt, Oberärztin sowie 1 internistischer Kollege in Form einer Rufbereitschaft abgedeckt.
Jeder Patient im Haus wird von einem Arzt persönlich betreut. Alle in der Abteilung tätigen Ärzte haben langjährige Erfahrung im Umgang mit onkologischen Patienten. Die Patienten werden kurz nach der Aufnahme von einem Facharzt gesehen, der auch die Supervision der ärztlichen Betreuung übernimmt.
Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung werden aufbauend auf eine funktionsorientierte Diagnostik mit dem Patienten gemeinsam die Rehabilitationsziele festgelegt und Verlaufsparameter, soweit adäquat, bestimmt. Allgemein für onkologische Patienten richten sie sich auf die Förderung der Eigenständigkeit bei Aktivitäten im somatischen und psychischen Bereich (körperliche Belastbarkeit, Aktivitäten des täglichen Lebens, Selbstversorgung, Kontaktaufnahme und Kommunikation zu Bezugspersonen und darüber hinausgehende soziale Kompetenz, Bewältigungsstrategien und Krankheitsverarbeitung).
Die ärztliche Betreuung des Patienten setzt sich nach der Aufnahmeuntersuchung in regelmäßig stattfindenden Kontakten mit dem Ziel der Zwischenuntersuchungen sowie vor allen Dingen der Informationsvermittlung und psychischen Unterstützung sowie Motivation fort. Soweit erforderlich, wird die durchgeführte Diagnostik ausgewertet und mit dem Patienten zusammen bewertet und in weitere Handlungen und Maßnahmen umgesetzt.
Regelmäßige Teamsitzungen unter Leitung des verantwortlichen Arztes unter Einbeziehung aller am Rehabilitationsprozess beteiligten Berufsgruppen ermöglichen neben dem Informationsaustausch über die aktuellen Fortschritte und Probleme des Patienten die zeitnahe Adaptation des Rehabilitationsplanes.
Die Patienten haben die Möglichkeiten, im Rahmen von Visiten, Sprechstunden und Seminaren ausführliche Informationen zu ihrem Krankheitsbild und der Therapie sowie der Nachsorge zu erhalten.
Selbstverständlich erfolgt die krankheitsangepasste Versorgung mit Arznei- und Verbandsmitteln. Dies bezieht sich sowohl auf die unmittelbar onkologisch erforderliche Therapie, als auch auf die Therapie von Begleiterkrankungen.
Soweit erforderlich, werden notwendige Therapien wie Chemotherapie, antihormonelle Therapien und Immuntherapien fortgesetzt. Einen besonderen Stellenwert räumen wir der begleitenden supportiven Behandlung der chemotherapiebedingten Nebenwirkungen sowie der Schmerztherapie ein.
Die Anbindung an eine Zentralapotheke mit allen erforderlichen räumlichen und apparativen Voraussetzungen zur Lagerung, Aufbereitung und Entsorgung der Zytostatika schafft die notwendigen strukturellen Voraussetzungen.
Die Rehabilitation von Patienten, bei denen die Berufsgenossenschaften Kostenträger sind, ist auf die möglichst rasche Re-Integration des Patienten vor allen Dingen in sein berufliches Umfeld ausgerichtet. Deshalb erfolgen bereits bei Aufnahme eine ausführliche Sozial- und Berufsanamnese und im Verlauf bei Bedarf auch mehrfache sozialmedizinische Beratungen des Patienten. Bei Wohnortnähe stellen wir unmittelbar den Kontakt zum häuslichen und beruflichen Umfeld her, bei Patienten aus dem überregionalen Bereich bemühen wir uns um telefonische Kontaktaufnahme. Im beruflichen Bereich suchen wir den direkten Kontakt zum Arbeitgeber und Betriebsarzt. Es können so noch während der medizinischen Rehabilitation Beratungen mit den Fachleuten vor Ort stattfinden, bei wohnortnah rehabilitierten Patienten sind Arbeitsplatzbesuche durchführbar. Ziel ist es, im Bedarfsfall berufsfördernde Maßnahmen anzuregen und einzuleiten, soweit sie erforderlich sind. Dafür wird vorbereitend in unserem Haus die medizinische Seite der Belastbarkeit beurteilt, eine psychologische Vortestung durchgeführt.
Zum Abschluss des Aufenthaltes in unserem Haus erfolgt ein Abschlussgespräch und eine Abschlussuntersuchung mit dem Patienten. Hier wird nochmals anhand der vordefinierten Rehabilitationsziele die Zielerreichung überprüft, wobei sowohl der subjektive Eindruck des Patienten, als auch der des Arztes, wie auch objektive Parameter erhoben werden sollen.
Abschluss der Rehabilitationsmaßnahme stellt der nach den Kriterien des Peer-Review erstellte Entlassungsbericht dar, wobei der sozialmedizinischen Begutachtung besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Für den Patienten wird spätestens mit Abschluss der medizinischen Rehabilitationsmaßnahme, soweit erforderlich, auch ein konkreter Plan zur weiteren beruflichen Re-Integration erarbeitet. Bei berufsfördernden Maßnahmen wird dieser Plan konkretisiert und möglichst schon in Absprache mit dem Kostenträger zeitlich eng terminiert.
Im Rahmen der Kooperation mit der Abteilung für Psychosomatik ist vorgesehen, Patienten zur sozialmedizinischen Beurteilung bei entsprechenden Fragestellungen konsiliarisch vorzustellen.
Im Rahmen des Aufenthaltes bei uns wird dem hohen Informationsbedürfnis der Patienten mit Krebserkrankungen zu diesem Thema Rechnung getragen. Wir stellen auch an die Naturheilkunde den Anspruch einer wissenschaftlich begründbaren Therapie. Verfahren, die diesen Kriterien nicht genügen, kommen in unserem Haus deshalb nicht zur Anwendung. Eine bestehende komplementäre Behandlung wird in der Regel fortgeführt, um eine kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den die Patienten betreuenden Ärzten zu gewährleisten. Soweit vom Patienten gewünscht, wird eine komplementäre Behandlung mit anerkannten Verfahren während des Aufenthaltes bei uns eingeleitet.
Die Habichtswald-Klinik in Kassel ist in der Lage, eine umfangreiche und intensive Betreuung der Patienten unter Ausnutzung des gesamten Spektrums der Physiotherapie zu gewährleisten. Die Maßnahmen umfassen krankengymnastische, sportmedizinische und balneophysikalische Therapieformen.
Im Einzelnen bieten wir folgende Therapiemöglichkeiten an:
Psychoonkologie in der Rehabilitation unterscheidet sich deutlich von im Rahmen der Akutmedizin notwendigen kurzfristig Beistand bietenden psychologischen Betreuung. Gezielte psychoonkologische Unterstützung dient in erster Linie der Förderung der Autonomie. Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit, z. B. zur Angstregulation oder zur Wiedergewinnung eines adäquaten Verhaltens im sozialen Umfeld als entscheidende Grundlage zur Wiedergewinnung von psychischer Stabilität, Zuversicht und Lebensfreude, somit von Lebensqualität.
Wahrnehmung und Wertschätzung der eigenen emotionalen Bedürfnisse sind genauso wichtig wie der Einsatz Bewusstseins-naher kognitiver Strategien des Selbstmanagements und Selbstregulation sowie der Wahrung persönlicher Würde im Krankheitsprozess.
Es gilt, Krebspatienten deutlich zu machen, dass Angst und Depression, innere Unruhe, aber auch scheinbares „Funktionieren“ eine normale menschliche Reaktion auf die Sondersituation wie „Krebserkrankung“ sein können.
Neben der direkten Gesprächstherapie, vorwiegend in Form von Einzelgesprächen, aber auch in geeigneten Gruppen kommen unterschiedliche Methoden der Entspannung wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und Visualisierungen zum Einsatz, bei denen es Ziel ist, dem Patienten Verfahren zu vermitteln, die er später auch alleine in seinem persönlichen Umfeld erfolgreich anwenden kann. Zusätzlich werden Kunsttherapie, Ausdrucksmalen und Tanztherapie angeboten.
Zur Betreuung wird eine kompetente soziale Beratung zur Verfügung gestellt. Schwerpunkte der Beratungstätigkeiten sind mögliche Selbstversorgung und Probleme im häuslichen Bereich, die Situation am Arbeitsplatz, Probleme der finanziellen Sicherung, Hilfen zur Wiedereingliederung.
Ziel der Beratung ist neben der Weitergabe von Informationen auch, aktuelle Hilfestellungen zu geben und die zuverlässige Nachbetreuung des Patienten im sozialen Umfeld sicherzustellen. Die Sozialberatung durch unsere Sozialarbeiterin erfolgt in enger Abstimmung mit der sozialmedizinisch-ärztlichen und arbeitspsychologischen Einschätzung des Patienten.
Durch die Kooperation mit einem Sanitätshaus in der Stadt hat der Patient die Möglichkeit, eine kompetente Versorgung zu erhalten. Durch die zeitnahe Versorgung kann der Patient noch im Rahmen des Aufenthaltes in unserem Hause den Gebrauch des Hilfsmittels unter fachkompetenter Anleitung erlernen. Die Versorgung kann bei Bedarf auch mehrfach angepasst und durch Fachkräfte überprüft werden.
Unsere Mitarbeiter in der Krankenpflege weisen langjährige Erfahrungen und hohe fachliche Kompetenz im Umgang mit onkologischen Patienten auf. Insbesondere in der Betreuung unmittelbar postoperativ bestehen entsprechende Fachkenntnisse. Wunden, Wundheilungsstörungen oder infizierte Wunden werden standardisiert versorgt. Die Betreuung von Stoma-Trägern und ihre Anleitung zur Selbstversorgung sind sichergestellt.
Unsere Pflegekräfte sind geschult im Umgang mit Patienten während einer Chemotherapie oder Chemoimmuntherapie.
Eine besondere Aufgabe sehen sie darüber hinaus in der intensiven Begleitung des Patienten in Förderung der Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens, in Gesprächen, in immer wiederholter Motivation und Unterstützung.
Tumorbedingte Ernährungsstörungen, aber auch bereits vorbestehende Ernährungsstörungen wie Allergien, Stoffwechselstörungen und Übergewicht werden durch geschulte Diätassistentinnen behandelt. Besonderer Schwerpunkt ist hierbei auch eine ernährungspsychologische Begleitung.
Unsere Patienten haben im Rahmen der Rehabilitation die Möglichkeit zu Haupt- und Zwischenmahlzeiten eine vollwertorientierte Kost zu sich zu nehmen. Bei speziellen Anforderungen an die Ernährung wird die Indikation durch den Arzt gestellt und umgehend eine engmaschige Betreuung durch die Diätassistentinnen sichergestellt. Sämtliche Sonderkostformen können in der Klinik zur Verfügung gestellt werden. Selbstverständlich sind auch Sondenernährungen oder parenterale Teil- oder Kompletternährungen möglich.
Besondere Erfahrung in der Klinik besteht im gezielten Kostaufbau des Patienten, insbesondere bei postoperativen Zuständen und Kachexien. Neben der Einzelberatung stehen den Patienten auch Gruppenberatungen und eine Lehrküche zur Verfügung.
In der Regel bestehen bei diesen Patienten erhebliche Einschränkungen im Bereich des Bewegungsapparates im Vordergrund, z.T. sind ausgedehnte Operationen erforderlich gewesen. Evtl. sind aber auch hoch toxische Chemotherapien erfolgt.
In Absprache mit den vorbetreuenden Zentren können diese Therapien, falls erforderlich, im Rahmen der AHB fortgesetzt werden, um eine rasche Einleitung der Stabilisierungsphase zu ermöglichen.
SKR Rehabilitation u. Anschlussheilbehandlung_v04_ONKO_ITZ 7 / 15
Die Therapie besteht in unserem Hause in einer intensive Physiotherapie nach individuellen Erfordernissen, ggf. als Einzeltherapie und evtl. erforderlichen Supportivmaßnahmen in Krankenpflege, Ernährung sowie einer meist individuellen psychologischen Begleitung. Durch die regelmäßige Betreuung eines orthopädischen Kollegen in unserem Hause ist ein interdisziplinärer Ansatz gewährleistet.
Den jungen Patienten dieses Erkrankungskreises, die z.T. aufgrund der verbleibenden Behinderungen nicht mehr in ihren ursprünglichen Beruf zurückkehren können, wird eine besonders intensive sozialmedizinische Beratung angeboten. Gleichzeitig wird versucht, während des Aufenthaltes in unserem Hause schon erste Kontakte über Rehabilitationsberater, Arbeitsamt und Berufsförderungswerke zu knüpfen, um dem Patienten den Weg in eine soziale Reintegration zu ermöglichen. Die sozialmedizinische Komponente wird von Beginn der Rehabilitation an besonders berücksichtigt. Eine realistische Erarbeitung der medizinischen Prognose und Analyse der bestehenden und für die Zukunft des Patienten eventuell bleibenden Fähigkeitseinschränkungen muss zusammen mit dem Patienten im Vordergrund der Beratungsgespräche im ärztlichen und psychologischen Bereich stehen, um anschließend weitere Maßnahmen einzusetzen. Neben der körperlichen und psychischen Erholung wird somit bis zum Ende des Rehabilitationsverfahrens für den Patienten ein Konzept der sozialen Wiedereingliederung erarbeitet.
Im Vordergrund der Betreuung dieser Patienten stehen neben der allgemeinen körperlichen Roborierung und psychoonkologischen Begleitung die Probleme der Ernährung. Kostaufbau, intensive Ernährungsberatung sowie begleitende medikamentöse Therapie, aber auch Wundversorgung und Anleitung in der Versorgung von Stomata charakterisieren die komplexe Problematik, die ein enges Ineinandergreifen der Tätigkeiten der verschiedenen Berufsgruppen in unserem Hause erforderlich macht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kooperation mit den Selbsthilfegruppen, hier ist vor allem die ILCO zu nennen. Patienten, die dies wünschen, werden in eine ambulante Weiterbetreuung durch einen Stomatherapeuten vermittelt. Durch die wohnortnahe Rehabilitation ist bereits ein persönlicher Kontakt bei diesem sensiblen Thema möglich. Im sozialmedizinischen Bereich ist bei den jüngeren, noch berufstätigen Patienten zu prüfen, inwieweit sie von ihrem Kräftezustand her ihren bisherigen Beruf weiterhin ausüben können. Hier müssen aber auch die konkreten Arbeitsplatzbedingungen überprüft und mit dem Patienten diskutiert werden, z.B. im Hinblick auf die Möglichkeit an die Krankheit angepasster Nahrungsaufnahme oder der Versorgung bei einem Stoma-Träger.
Schwerpunkt bei der Versorgung der älteren Patienten ist vor allen Dingen auch der Kontakt mit den Angehörigen, die evtl. in weitere pflegerische Maßnahmen, Stoma Versorgung etc., eingewiesen werden. Darüber hinaus kommt dies dem Bedürfnis des älteren Patienten nach familiärer Anbindung entgegen.
Patienten dieser Indikationsgruppe haben in der Regel ein multimodales Therapiekonzept hinter sich, in Einzelfällen wird noch während der Anschlussheilbehandlung eine abschließende Chemotherapie erforderlich sein.
Patienten in einem guten körperlichen Zustand ohne wesentliche Einschränkungen im Bereich der Lungenfunktion können zügig am allgemeinen Trainingsprogramm teilnehmen. Hier wird bei jüngeren Patienten, wie in den anderen Indikationsgruppen, die sozialmedizinische Beratung und Beurteilung der Patienten im Vordergrund stehen. Ein größerer Anteil der Patienten befindet sich in einem deutlich geschwächten Kräftezustand im Rahmen einer tumorbedingten oder therapiebedingten Kachexie, in der Regel einhergehend mit deutlichen Einschränkungen im Bereich der pulmonalen und konsekutiv kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit. Neben der intensiven ärztlichen und pflegerischen Betreuung kommen im Bereich der Krankengymnastik langsam kräfteaufbauende Verfahren zum Einsatz, oftmals in der Anfangsphase in Form einer gezielten Einzeltherapie. Ein weiterer Schwerpunkt in der Versorgung dieser Patienten liegt im angepassten Kostaufbau, insbesondere wenn therapiebedingt noch Ernährungsstörungen vorliegen.
Gesondert zu betreuen sind Patienten mit Hirnmetastasen bzw. Zustand nach Schädelhirn-Bestrahlung. Hier werden neben den üblichen Therapieansätzen auch entsprechende kognitive Therapiemethoden im Rahmen des ergotherapeutischen Hirnleistungstrainings zur Anwendung kommen.
Bei diesen Patienten steht im Vordergrund die Wiedereingliederung in den häuslich familiären Bereich, inwieweit eine berufliche Wiedereingliederung sinnvoll ist, ist vom Einzelfall abhängig zu machen und bedarf dann einer entsprechenden engmaschigen Begleitung des Patienten.
Bei vorangegangener Asbestbelastung besteht neben dem Risiko der Entwicklung eines Bronchialkarzinoms vor allen Dingen ein Risiko zur Erkrankung an einem Mesotheliom, die Latenzphase beträgt in der Regel Jahrzehnte. Es ist damit zu rechnen, dass in der Bundesrepublik ebenso wie in anderen zivilisierten Ländern die Inzidenz des Mesothelioms in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird. Aufgrund der langen Latenzzeit handelt es sich bei diesen Patienten vorwiegen um ältere Patienten, die oftmals bereits aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind.
Bei diesen Patienten liegen häufig begleitende Lungenerkrankungen im Sinne einer chronischen oder chronisch-obstruktiven Bronchitis vor.
Durch die Lage der Habichtswald-Klinik im Kurbezirk Bad Wilhelmshöhe sind für diese Patienten alle Voraussetzungen eines reiz- und allergenarmen Aufenthaltes gegeben.
Nur bei frühzeitig entdeckten Mesotheliomen besteht therapeutisch ein kurativer Ansatz. Hier handelt es sich in der Regel um Patienten mit Zustand nach einer resezierenden Operation. Je nach Ausmaß und Art der Operation bestehen unterschiedliche Einschränkungen der Lungenfunktion mit entsprechenden Auswirkungen im kardiopulmonalen Bereich. Im Vordergrund bei diesen Patienten steht nach Abschluss der Wundheilung ein vorsichtig dosiertes kardiopulmonales Training.
Bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren oder deutlicher Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit aufgrund kardiopulmonaler Begleiterkrankungen ist von einem palliativen Behandlungsziel auszugehen, bei dem die Erhaltung der Kräfte zur Selbstversorgung bzw. in fortgeschrittenen Fällen auch die Wiedererlangung der Möglichkeiten der Selbstversorgung im Vordergrund steht. Entsprechend sind die Therapiemaßnahmen individuell auszurichten, Augenmerk ist neben der pulmonalen Situation zu richten auf die Ernährungssituation des Patienten mit einer ausführlichen Ernährungsberatung und dem Ziel, ein angemessenes Körpergewicht zu erreichen. In der Regel wird in diesen Fällen im Bereich der Physiotherapie eine Einzeltherapie zur Förderung der Bewegungsfähigkeit und der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit liegen. Im edukativen Bereich wirken alle den Patienten betreuenden Mitarbeiter an der Schulung des Patienten im Umgang mit erforderlichen pulmonal-wirksamen Medikamenten zusammen. Insbesondere sind hier das Erlernen und die Überprüfung einer korrekten Inhalationstechnik zu nennen. Unterstützt wird dies im Bereich der Physiotherapie durch das Erlernen einer geeigneten Atemtechnik.
Im Rahmen der psychoonkologischen Betreuung wird bei diesen Patienten besonderes Augenmerk auf die Bearbeitung des Themas Angst (Angst und Luftnot) gelegt.
Ein wesentlicher Bestandteil ist in diesem Rahmen neben dem Erlernen der korrekten Atemtechnik auch das Erlernen geeigneter Entspannungsverfahren.
Patienten nach malignen Erkrankungen der Niere haben in der Regel eine Operation mit kompletter oder teilweiser Entfernung einer Niere hinter sich. Bei jüngeren Patienten setzt in der Regel eine rasche Erholung von der Operation ein, dies kann jedoch bei älteren Patienten bzw. im metastasierten Stadium deutlich verzögert erfolgen.
Im medizinisch-ärztlichen Bereich ist besonders Augenmerk zu richten auf die Nierenfunktion. Es werden die üblichen Laborwerte bestimmt, außerdem erfolgt die gezielte sonographische Überwachung des Patienten. Hinzu kommt eine in Abstimmung mit den Diätassistentinnen erfolgende Ernährungsberatung des Patienten und Überwachung der Flüssigkeitszufuhr, bei älteren Patienten ist dies wesentliche Aufgabe des Pflegedienstes. Selbstverständlich ist durch den Pflegedienst auch eine evtl. noch notwendige Wundversorgung sichergestellt.
Patienten, die unter einer Chemoimmuntherapie stehen, verfügen meist über deutlich eingeschränkte Möglichkeiten, an den Therapien teilzunehmen, gleichzeitig bietet die Atmosphäre einer AHB- und Rehabilitationsklinik beste Voraussetzungen zur Durchführung dieser Therapien.
Die sozialmedizinische Betreuung der Patienten muss individuell gestaltet werden, es ist zu berücksichtigen, dass die Patienten nach einer kurativen Therapie in der Regel rasch in den Alltag integriert werden können. Bei beruflichen Tätigkeiten, die regelmäßiges schweres Heben erfordern und bei Hitzearbeitsplätzen muss jedoch über alternative Gestaltungsmöglichkeiten für den Patienten nachgedacht werden.
Patienten nach Prostata-Karzinom haben, wenn sie in die AHB kommen, in der Regel eine Operation, seltener eine Bestrahlung hinter sich. Folgeerscheinungen sind die Harnblaseninkontinenz und erektile Dysfunktion (Impotenz), bei Patienten nach Beckenbestrahlungen tritt darüber hinaus eine Proktitis auf.
Aufgrund der für den Patienten besonders belastenden Inkontinenzsymptomatik ist ein möglichst tägliches Beckenbodentraining anzusetzen. Die Patienten werden in einer Einzeltherapie geführt, in geeigneten Fällen sind Kleingruppenbildungen möglich. Im Bedarfsfall wird dies unterstützt durch die Elektrotherapie, der Patient kann auch in die Anwendung mit tragbaren Geräten eingewiesen, so dass die Möglichkeit besteht, neben der Wiederholung der Übungen auf dem Zimmer auch nochmals die Elektrostimulation durchzuführen.
Mögliche postoperative Komplikationen bestehen in Infektionen bis hin zur Hoden- und Nebenhodenentzündung, welche durch regelmäßige Urinkontrollen erkannt und ggf. antibiotisch behandelt werden müssen sowie sich entwickelnde Harnröhrenstrikturen. Durch die unmittelbare Nähe und direkte Kooperation mit den operierenden bzw. bestrahlenden Kliniken wohnortnah ist eine direkte Weiterbetreuung des Patienten durch die Vorbehandler sichergestellt.
Auf Wunsch des Patienten hin besteht im Hinblick auf die Impotenzproblematik ein Beratungsangebot, das auch Informationen über die möglichen Hilfsmittel einschließt. In Absprache mit den Vor- und Nachbehandlern werden dem Patienten auch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Bei jüngeren Patienten ist die berufliche Wiedereingliederung in der Regel erst nach einer deutlichen Besserung der Inkontinenz möglich, die sich zeitlich über den Aufenthalt in der Anschlussheilbehandlung hinaus ausdehnt. Ggf. ist dann an eine stufenweise Wiedereingliederung zu denken.
Patienten mit einem Harnblasenkarzinom werden je nach Stadium unterschiedlich therapiert, neben endoskopischen Eingriffen mit in der Regel allenfalls geringen bleibenden somatischen Einschränkungen werden z.B. ausgedehnte resezierende Operationen mit Entfernung der Harnblase und evtl. weiterer Organe des kleinen Beckens durchgeführt. Zur Harnableitung stehen verschiedene operative Möglichkeiten offen. Einige Patienten erhalten postoperativ, z. T. aber auch präoperativ eine Chemo- oder Chemoradiotherapie.
Die Erfordernisse in der Rehabilitation sind sehr individuell. Insbesondere ältere Patienten brauchen nach großen Operationen initial einen Kräfteaufbau mit Nahrungsaufbau und ein Ineinandergreifen von pflegerischen Maßnahmen (Wundversorgung, Katheter- oder Stoma-Pflege), Ernährungstherapie und eine individuell abgestimmte Physiotherapie. Meist müssen Patienten in der Versorgung von Harnableitungen trainiert werden. Eine intensive Einbeziehung von Angehörigen erweist sich, wo machbar, als besonders günstig. Sozialmedizinisch wird bei den in der Regel älteren Patienten die Selbstversorgung im eigenen Haushalt überprüft und bei Bedarf eine Unterstützung organisiert. Bei den noch im Berufsleben stehenden Patienten muss die Entscheidung gemeinsam mit den Patienten unter Berücksichtigung der individuellen Verhältnisse und der konkreten Situation am Arbeitsplatz erfolgen.
Bei den Patientinnen (Männer sind sehr selten betroffen) wird heute in der Regel eine multimodale Therapie mit einer Kombination aus Operation, Chemotherapie, ggf. antikörpertherapie und/oder antihormoneller Therapie wie Bestrahlung durchgeführt.
Patientinnen nach Brustkrebs leiden an unterschiedlich ausgeprägten somatischen Beschwerden wie Einschränkungen der Beweglichkeit im Schulter-Arm-Bereich, Lymphödembildung, allgemeine Erschöpfung bis zum Fatigue-Syndrom und z. T. deutlichen psychischen Belastungsreaktionen durch die Auseinandersetzung mit der Krebserkrankung und der Beeinträchtigung des weiblichen Körperbildes, erschwert durch die Nebenwirkungen einer antihormonellen Therapie. Hinzu kommen unterschiedlich ausgeprägte Einschränkungen in den kognitiven Fähigkeiten im Sinne eines chemo-brains.
Entsprechend diesen Funktionsstörungen wird die Therapie in der Rehabilitation individuell vom Arzt mit der Patientin gemeinsam konzipiert. Ärztliche Beratung, Seminare zu verschiedenen Themen aus dem onkologischen Gebiet, psychologische Betreuung, individuell und in krankheitsspezifischen Gruppen sowie eine Physiotherapie, bestehend aus der Teilnahme an indikationsspezifischen Gruppen sowie an übergreifenden Gruppen und einem Ausdauertraining und ggf. weiteren Maßnahmen sind die Grundbausteine der Rehabilitation.
Bei Vorliegen eines Lymphödems erhält die Patientin regelmäßige Lymphdrainagen, wird bei Bedarf mit einem Kompressionsstrumpf versorgt und wird ausführlich über die erforderlichen Verhaltensregeln aufgeklärt. Darüber hinaus erlernt sie gymnastische prophylaktische bzw. entstauende Übungen.
Im pflegerischen Bereich bedürfen die Patientinnen evtl. noch Hilfe bei der Wundversorgung oder Hautpflege nach Bestrahlung. Dafür werden sie von den breast care nurses individuell und/oder in spezieller Gruppe betreut.
Im Bereich der psychoonkologischen Betreuung ist ein enges Zusammenspiel von Arzt und Psychologe gewährleistet. Auf spezielle Probleme der Partnerschaft wird einfühlsam eingegangen, durch eine Wohnortnähe wäre die Möglichkeit der Einbeziehung des Partners in die Therapie besonders intensiv gegeben. Sozialmedizinisch steht nach einer ersten Erholungsphase die Frage nach der Belastbarkeit im Schulter-Arm-Bereich im Vordergrund. Eine genaue berufliche und arbeitsplatzbezogene Anamnese und Kontaktaufnahme mit Arbeitgeber und Betriebsarzt schafft die Grundlage für eine Beratung der Patientin.
Patientinnen aus dieser Indikationsgruppe haben in der Regel eine Operation hinter sich, z. T. auch eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie.
Angepasst an die mehr oder minder ausgeprägten somatischen Beschwerden sind pflegerische Maßnahmen, Ernährungsaufbau, körperlicher Aufbau in der Physiotherapie Grundbausteine der Therapie. Bei einem Lymphödem der unteren Extremitäten sind regelmäßige Drainagen erforderlich, ggf. ist die Patientin mit Kompressionsstrümpfen zu versorgen.
Sozialmedizinisch stellen sich bei älteren Patientinnen die Frage der Selbstversorgung bzw. Organisation einer Unterstützung, bei jüngeren die Frage der Re-Integration in den Beruf, wobei bei Zustand nach Unterleibs-Op. die körperliche Belastbarkeit anhaltend vermindert sein kann und entsprechend berücksichtigt wird.
Für Patienten mit diesem Indikationsbereich besteht in der Habichtswald-Klinik keine Schwerpunktbildung. Bei Patienten in einer palliativen Situation, bei der der Schwerpunkt der Rehabilitationsmaßnahme in der Ermöglichung einer häuslichen Selbst- bzw. Fremdversorgung liegt, ist jedoch durch die Möglichkeiten der intensiven Betreuung auf unserer Akutstation ein Vorteil zu sehen, so dass in Einzelfällen diese Patienten auch mit einer rehabilitativen Indikation übernommen werden können. Die gesamte Versorgung der Patienten wird über alle Berufsgruppen hinweg individuell gestaltet.
Hier gilt gleichermaßen für Patienten mit Hirntumorerkrankungen, dass keine Spezialisierung der Klinik besteht. Beim unbedingten Patientenwunsch der wohnortnahen Rehabilitation wird der Patient individuell in der Klinik betreut. Die Möglichkeit der logopädischen Betreuung ist sichergestellt.
Patienten mit Hautkrebserkrankungen, außer Melanom-Patienten, befinden sich in den meisten Fällen in einer kurativ adjuvanten Situation. Die Betreuung durch einen Facharzt für Dermatologie ist durch Kooperation abgesichert.
Neben der unmittelbaren Betreuung des postoperativen Zustandes und evtl. notwendiger Wundversorgung wird das Hauptaugenmerk bei den Patienten auf die Physiotherapie und Sporttherapie gelegt. In den Fällen einer notwendigen intensiven psychoonkologischen Betreuung ist diese selbstverständlich sichergestellt, dies gilt insbesondere für Patienten mit entstellenden Operationen im Gesichtsbereich.
Bei Melanom-Patienten in der adjuvanten Situation findet im Rahmen der Anschlussheilbehandlung in der Regel keine spezifische Therapie statt, Ausnahmefälle sind die Patienten mit einer adjuvanten Immuntherapie mit Interferon oder Interleukin innerhalb von Studien. Die Fortsetzung der Therapie ist selbstverständlich gewährleistet. Patienten, die an Studien teilnehmen, werden protokollgerecht betreut und die notwendigen diagnostischen Maßnahmen können komplett durchgeführt werden.
Ärztlicherseits werden die Patienten durch onkologisch tätige Internisten über das Krankheitsbild, seine Folgeerscheinung, Prognose und Nachsorgeschemata vollständig informiert. Psychoonkologische Betreuung ist durch die Psychologen des Hauses gesichert.
Im Bereich der Physio- und Sporttherapie können die Patienten sowohl im Rahmen von onkologischen Gruppen, als auch von der Einzeltherapie adäquat betreut werden. Therapiefolgeerscheinungen wie OP-Folgen mit entsprechenden Bewegungseinschränkungen, Lymphödembildung und Narbenprobleme sowie Folgeerscheinungen der Immuntherapie mit einer entsprechenden Fatigue Symptomatik werden gezielt behandelt.
In der Habichtswald-Klinik in Kassel besteht eine langjährige Erfahrung mit Patienten dieses Krankheitsspektrums.
Es ist zu unterscheiden zwischen Patienten in einer watch-and-wait-Situation sowie Patienten nach einer wenig aggressiven Chemotherapie unter Bestrahlung, demgegenüber stehen Patienten nach aggressiven Chemotherapien und Bestrahlungsprotokollen sowie nach autologen Stammzelltransplantationen. Patienten nach allogenen Stammzelltransplantationen können zumindest in der Frühphase derzeit in unserem Hause nicht ausreichend medizinisch versorgt werden.
Indikationsspezifische Aufgaben im ärztlichen Bereich in der Aufnahmeuntersuchung sind insbesondere die Feststellung von Folgeerscheinungen der Erkrankung und der Therapie, insbesondere sind hier zu nennen B-Symptome, Immundefekte, Graft versus-host-Reaktion und Transplantatabstoßungen, da dies unmittelbar bei der Therapieplanung zu berücksichtigen ist.
Bei Patienten in der watch-and-wait-Situation liegen in der Regel keine wesentlichen somatischen erkrankungsbedingten Einschränkungen vor. Die psychischen Folgeerscheinungen können jedoch für den Patienten bereits erheblich sein. In der Physiotherapie können die Patienten in bereits bestehende Gruppen integriert werden. Im Hinblick auf die ärztliche und psychologische beratende Tätigkeit wird zwischen beiden Berufsgruppen ein besonders enger Austausch über die Erkrankungssituation des einzelnen Patienten durchgeführt.
Im sozialmedizinischen Bereich bestehen bei diesen Patienten oftmals noch keine wesentlichen Einschränkungen, hier ist mehr eine prospektive Beratung erforderlich. Im Falle von allgemeinen Einschränkungen, wie z. B. einer Fatigue-Symptomatik muss eine individuelle Lösung erfolgen, die durch die Wohnort- und damit auch Arbeitsplatznähe sichergestellt werden kann.
Auch Patienten nach einer milden Chemotherapie oder Radiatio werden ohne wesentliche Einschränkung in bestehende Therapiekonzepte eingefügt. Patienten nach einer intensiven Chemo- oder Chemoradiotherapie befinden sich in der Regel in einem deutlich reduzierten Kräftezustand. Die Therapien werden auf die speziellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt.
Evtl. noch laufende Chemotherapien, Erhaltungstherapien und Antikörpergaben werden während der AHB fortgesetzt.
Im ärztlich-edukativen Bereich ist dem Bedürfnis des Patienten nach umfangreicher Information über das Krankheitsbild, Prognosen und evtl. weitere Therapieoptionen Rechnung zu tragen. Die Patienten werden durchgehend fachärztlich internistisch/ onkologisch betreut. Die Hauptaufgabe der Krankenpflege liegt in der unmittelbaren Versorgung des Patienten und der Förderung seiner Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens. Eine Ernährungsberatung kommt eine besondere Bedeutung bei den geschwächten Patienten zu. Hier ist auf die Zubereitung der Nahrungsmittel zu achten, falls Unverträglichkeiten, Schleimhautentzündungen, Schluckstörungen, Durchfälle etc. bestehen.
Besonderes Einfühlungsvermögen und individuelle an die evtl. täglich wechselnde Belastbarkeit dieser Patienten angepasste Therapie ist eine Selbstverständlichkeit in unserem Hause und Voraussetzung für eine erfolgreiche Physio-, Sport- und Ergotherapie.
Insbesondere jüngere Patienten leiden erheblich unter den Einschränkungen ihrer Leistungsfähigkeit, die auch ihre berufliche Re-Integration bedroht, trotz der oft langfristig ausgezeichneten Prognose. Nicht nur die Krankheitsfolgen an sich, sondern auch die alleinige Tatsache der häufig langen Therapiedauer mit in der Regel langer Krankschreibung erschweren die Rückkehr in das Arbeitsleben. Neben dem rein körperlichen Training stehen deshalb die Einleitung der beruflichen Beratung und ggf. Maßnahmen wie Ergotherapie und Hirnleistungstraining zur Verfügung. Durch eine Wohnortnähe wird versucht, möglichst früh mit Arbeitgeber und Betriebsarzt Möglichkeiten der Re-Integration zu besprechen, ggf. sind berufsfördernde Maßnahmen mit den Patienten vorauszuplanen.
Bei Patienten nach autologer Stammzelltransplantation bestehen im Wesentlichen die gleichen medizinischen Problemen wie nach einer aggressiven Chemotherapie. Psychoonkologisch ist zu beachten, dass diese Patienten erst vor kurzem die Erfahrung der völligen Abhängigkeit von externen Systemen gemacht haben und deshalb einer intensiven beratenden Unterstützung bedürfen.
Das Therapiekonzept besteht in der im letzten Abschnitt dargelegten Integration der Patienten in die laufenden Gruppe, sollte dies nicht möglich sein, so werden individuelle Therapien verordnet.
Patienten mit Schilddrüsen-Karzinom werden operiert und z. T. nachbestrahlt und mit Radiojod behandelt. Bis zur ersten abschließenden Therapiekontrolle vergehen oft Wochen, die durch die Wartezeit durch den Patienten sehr belastend sind. Im Rahmen der häufigen Verlaufskontrollen werden die Patienten heute noch oft in eine mehrwöchige Schilddrüsenunterfunktion gesetzt, was die Leistungsfähigkeit sehr mindert und die Patienten psychisch deutlich belastet.
Nach einer Krebserkrankung der Schilddrüse wird eine Hormonsubstitution durchgeführt, die bei einem Großteil der Patienten so hoch gewählt werden muss, dass Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion mit entsprechenden körperlichen und psychischen Einschränkungen bestehen.
Im Rahmen der Anschlussheilbehandlung ist im ärztlichen Bereich ein Augenmerk auf die korrekte Einstellung der Hormonsubstitution zu richten. Darüber hinaus muss auf evtl. Folgeerscheinungen der Unter- und Überfunktion eingegangen werden.
Individuell wird entschieden, ob die Patienten auch einer psychoonkologischen Begleitung bedürfen.
Im Vordergrund der Physiotherapie stehen allgemein kräftigende Maßnahmen, ggf. entstauende Maßnahmen für den Oberkörper-, Kopf- und Halsbereich. Lokalbeschwerden durch Narbenzug werden gezielt behandelt. Schluckbeschwerden, Geschmacksveränderungen, Mundtrockenheit und Magenschleimhautentzündungen bedürfen einer besonders intensiven Betreuung, auch im Rahmen der Diätberatung. In der Ergotherapie kommt ein gezieltes Hirnleistungstraining bei entsprechenden Folgeerscheinungen zum Zuge. Im Rahmen der evtl. Überfunktion auftretende Nervosität und Erregungszustände werden durch Erlernung eines Entspannungsverfahrens therapiert, dies soll den Patienten befähigen, auch in Eigenregie therapeutisch einzuschreiten.
Die sozialmedizinische Betreuung der Patienten, insbesondere der jüngeren Patienten erfolgt wie in allen Indikationsgruppen individuell, besonderes Augenmerk wird gerichtet auf evtl. kognitive Einschränkungen, wobei hier eine an die berufliche Tätigkeit des Patienten angepasste individuelle Lösung gefunden werden muss.
Bei allen genannten Indikationen stehen - auch wenn in den einzelnen Kapiteln nicht ausdrücklich erwähnt - erfahrene Psychologen und unsere Sozialarbeiterin zur Verfügung. Neben Patientengruppen zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch sind die Patienten zum Programm des Gesundheitstrainings nach den Richtlinien der Rentenversicherungsträger eingeladen, die Therapiepläne sind entsprechend abgestimmt.