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Krebserkrankung und Partnerschaft

Eine Krebserkrankung stellt sowohl für Betroffene als auch für ihre Partner eine immense Herausforderung dar. Lesen Sie weiter, um Tipps und Erfahrungen zu erhalten, die Ihnen helfen können, Ihre Partnerschaft in dieser schwierigen Phase zu stärken.

Veröffentlicht am 30. September 2024

Krebsüberlebende und Partnerschaft

Eine Krebserkrankung stellt nicht nur die betroffene Person vor immense Herausforderungen, sondern beeinflusst auch das Leben ihrer Partnerin oder ihres Partners erheblich. Die Diagnose verändert den Alltag, stellt Beziehungen auf die Probe und fordert beide Seiten in vielerlei Hinsicht. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Aspekte, wie Krebs eine Partnerschaft beeinflusst, und geben hilfreiche Tipps, wie Paare diese schwierige Zeit gemeinsam meistern können.

Die Diagnose: Ein Schock für beide Partner

Die Diagnose Krebs ist ein Schock, der meist mit Angst, Verzweiflung und Unsicherheit einhergeht. Diese Gefühle betreffen nicht nur die erkrankte Person, sondern auch den Partner oder die Partnerin. Viele Partner fühlen sich hilflos und wissen nicht, wie sie unterstützen können. Es ist wichtig, diese Gefühle zu erkennen und darüber zu sprechen.

Offene und ehrliche Kommunikation ist in dieser Phase entscheidend. Beide Partner sollten ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen teilen. Es kann hilfreich sein, gemeinsam mit dem Arzt Gespräche zu führen, um ein besseres Verständnis der Situation zu bekommen und die nächsten Schritte zu planen.

Der Alltag mit Krebs

Eine Krebserkrankung erfordert oft erhebliche Anpassungen im täglichen Leben. Termine für Behandlungen, Veränderungen der Lebensgewohnheiten und mögliche Nebenwirkungen der Therapie beeinflussen den Alltag maßgeblich. Der gesunde Partner muss möglicherweise zusätzliche Verantwortung übernehmen und den erkrankten Partner in vielerlei Hinsicht unterstützen. Dies kann alltägliche Aufgaben wie Haushaltsführung, Einkaufen und Kinderbetreuung umfassen. Es ist wichtig, einen flexiblen Plan zu erstellen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, und auch Unterstützung von Familie und Freunden in Anspruch zu nehmen.

Intimität und Nähe

Eine Krebserkrankung kann auch das intime Leben eines Paares beeinflussen. Körperliche Veränderungen, Erschöpfung und emotionale Belastungen können die Sexualität beeinträchtigen. Es ist wichtig, offen über diese Themen zu sprechen und Verständnis füreinander zu haben. Paare sollten sich Zeit nehmen, um über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren. Manchmal kann auch eine professionelle Beratung helfen, um Wege zu finden, die Nähe und Intimität aufrechtzuerhalten. Kreativität und Geduld sind entscheidend, um neue Formen der Intimität zu entdecken und zu pflegen.

Gemeinsame Bewältigungsstrategien

Um die Belastungen einer Krebserkrankung zu meistern, ist es wichtig, gemeinsam Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dazu gehören Aktivitäten, die beiden Partnern Freude bereiten und eine Auszeit vom stressigen Alltag bieten. Sport, Hobbys oder einfach gemeinsame Spaziergänge können helfen, die Beziehung zu stärken und die geistige Gesundheit zu fördern. Zudem sollten Paare lernen, sich gegenseitig kleine Freuden zu bereiten und die positiven Momente bewusst zu erleben.

Selbstfürsorge nicht vergessen

Während der Unterstützung des erkrankten Partners ist es für den gesunden Partner essenziell, auch auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu achten. Regelmäßige Pausen, Zeit für sich selbst und das Pflegen eigener sozialer Kontakte sind wichtig, um langfristig die Energie und Kraft für die Betreuung zu erhalten. Selbstfürsorge hilft dabei, Burnout und Erschöpfung zu vermeiden und den Heilungsprozess des Partners effektiv zu unterstützen.

Pyschosomatik Diagnostik

Psychische Belastungen und Unterstützung

Die psychische Belastung durch eine Krebserkrankung ist enorm. Beide Partner benötigen emotionale Unterstützung, sei es durch Gespräche, gemeinsame Aktivitäten oder professionelle Hilfe. Selbsthilfegruppen oder psychologische Beratung können wertvolle Unterstützung bieten.

Manchmal stoßen Paare an ihre Grenzen und professionelle Hilfe wird notwendig. Psychologen, Therapeuten und Sozialarbeiter, die auf Onkologie spezialisiert sind, können wertvolle Unterstützung bieten und helfen, den emotionalen und psychischen Stress zu bewältigen.

Rollenveränderungen in der Partnerschaft

Vom Partner zum Pfleger: Eine Krebserkrankung kann die Rollen in der Partnerschaft verändern. Der gesunde Partner übernimmt oft eine pflegende Rolle, was zu einer neuen Dynamik in der Beziehung führen kann. Diese Veränderung erfordert Anpassung und Verständnis von beiden Seiten.

Es ist wichtig, dass die erkrankte Person so viel Eigenständigkeit wie möglich behält, um das Gefühl der Kontrolle über ihr Leben zu bewahren. Der Partner sollte unterstützen, ohne zu bevormunden, und die Balance zwischen Hilfe und Autonomie finden.

Gemeinsame Ziele und Hoffnungen

Zukunftsängste sind ein häufiger Begleiter einer Krebserkrankung. Es ist wichtig, als Paar gemeinsam über die Zukunft zu sprechen, Hoffnungen und Ziele zu teilen und Pläne zu schmieden, die trotz der Krankheit realisierbar sind.

Lebensqualität im Fokus

Die Lebensqualität sollte immer im Fokus stehen. Auch kleine gemeinsame Aktivitäten können große positive Auswirkungen haben. Ein gemeinsamer Spaziergang, ein Abendessen oder ein gemeinsamer Filmabend können helfen, die Bindung zu stärken und Momente des Glücks zu schaffen.

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