Was versteht man unter tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie?
Die Tiefenpsychologie vereint psychologische und psychotherapeutische Ansätze, die dem Unbewussten eine zentrale Rolle in der Erklärung menschlichen Verhaltens zuschreiben. Diese Perspektive sieht "unter der Oberfläche" des Bewusstseins unbewusste Prozesse wirken, vergleichbar mit einem Eisberg, bei dem der sichtbare Teil das Bewusstsein repräsentiert. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie erkunden Therapeut und Patient gemeinsam unbewusste Persönlichkeitsanteile, um sie ins Bewusstsein zu bringen. Diese bewusste Auseinandersetzung ermöglicht Achtsamkeit für eigene Bedürfnisse und Grenzen, fördert das persönliche Wachstum und unterstützt die Gestaltung neuer Lebensentscheidungen.
Die Entwicklung unserer unbewussten Anteile ist eng mit frühkindlichen Bindungserfahrungen verbunden. In der Therapie wird besonders auf Übertragungsprozesse eingegangen, in denen Beziehungsmuster aus der Kindheit auf aktuelle Beziehungen übertragen werden. Das Erkennen und Bewusstmachen dieser Muster ermöglicht eine größere Variationsbreite im Verhalten und verhindert das Wiederholen ungünstiger Beziehungsmuster. Zudem werden bestimmte Verhaltensmuster, die in der Kindheit sinnvoll waren, aber in der Gegenwart Schwierigkeiten verursachen, aufgedeckt. Die Therapie zielt darauf ab, diese Zusammenhänge bewusst zu machen und ein besser passendes Verhalten zu entwickeln.
Die Rolle der Kindheit in der Tiefenpsychologie
In der Tiefenpsychologie spielt die kindliche Entwicklung eine zentrale Rolle für die Ausprägung der späteren Persönlichkeit. Psychische Störungen werden häufig auf Ursachen in der frühen Kindheit zurückgeführt. Dabei gewinnt die Interaktion zwischen dem Kind und seinen wesentlichen Bezugspersonen, wie Eltern oder Betreuern, besondere Bedeutung. Diese Interaktionen formen nicht nur das emotionale Fundament, sondern prägen auch die Entfaltung von individuellen Verhaltensmustern und den Umgang mit emotionalen Herausforderungen im späteren Leben.
Unser Behandlungskonzept in der Habichtswald Reha-Klinik
Im Rahmen der tiefenpsychologischen Behandlung in der Habichtswald-Klinik werden 2x wöchentlich Gruppentherapien durchgeführt, bei denen im besonderen Übertragungsprozesse Beachtung finden. In den regelmäßigen Einzelpsychotherapien wird individuell auf die Lebensgeschichte des einzelnen Patienten geschaut, um frühe Beziehungsmuster, Ängste, Unsicherheiten und sich daraus entwickelnde Konfliktfelder bewusst zu machen und deren Bedeutung für das gegenwärtige Leben zu verstehen. In den Übertragungsbeziehungen zum Therapeuten oder zu Mitpatienten können korrigierende emotionale Erfahrungen gemacht werden, die neue Beziehungsmuster erfahrbar machen.
In der Körpertherapie können unbewusste Prozesse auf körperlicher Ebene zugänglich gemacht und damit in das Bewusstsein gerückt werden. Auch können in diesem Zusammenhang Körpersymptome als Körpersprache verstanden werden, die dazu dient, Veränderungsprozesse zu motivieren.
Die Nachhaltigkeit der Wirkung tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie konnte in zahlreichen Studien belegt werden und entspricht auch unseren langjährigen Erfahrungen mit der Methode in der Habichtswald Reha-Klinik.
Das Habichtswald Reha-Klinik Team ist für Sie da.
Gerne bieten wir Ihnen zu jeder Zeit eine persönliche und vertrauliche Beratung, um alle Fragen bezüglich Ihrer Behandlung in unserer Rehaklinik umfassend zu klären. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren; wir sind stets für Sie erreichbar.
