Dem renommierten österreichischen Kinderarzt Ernst Moro gelang es 1908 durch die Verabreichung einer Karottensuppe, die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch zu senken. Moro bereitete die Suppe nach alten Hausrezepten zu, womit er vielen Kindern in seinem Wirkungsbereich das Leben rettete. Neueren Erkenntnissen nach wirken hier sogenannte saure Oligogalakturonide, die im Darm an Krankheitskeime andocken und somit bei der Heilung helfen. So erfährt die Moro Suppe eine Renaissance. Sie wirkt darmreinigend, bindet Toxine/Allergene und fördert die Wiederherstellung eines intakten Mikrobioms. In der Habichtswald-Klinik findet sie erfolgreich bei verschiedensten funktionellen Beschwerden des Magen-Darms Trakts Verwendung. Unspezifische Magen-Darm-Probleme, wie z. B. Reizdarm, Diarrhoen, Meteorismus, krampfartige abdominelle Beschwerden, chronische Obstipation, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, etc. stellen ein sehr häufiges Problem dar, welches die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich belastet. Nach Ausschluss somatischer Ursachen sind eine angepasste Ernährungsweise und die Berücksichtigung ernährungspsychologischer Aspekte von großer Bedeutung.
Oftmals berichten die PatientInnen über seit längerem bestehende, chronifizierte Symptome. Immer wieder werden Diäten ausprobiert, Nahrungsmittel-Gruppen ausgeschlossen und es kommt zu einer Vielzahl von vermeintlichen Unverträglichkeiten. Dies wiederum führt längerfristig über eine Fehlernährung zu Defiziten. Symptome verstärken sich und beeinflussen deutlich die Lebensqualität. Häufig sind frustrierende „Therapieversuche“ unternommen worden, die jedoch zu keiner nachhaltigen Verbesserung geführt haben. Auch diverse diagnostische, z. T. auch zweifelhafte Methoden (z. B. Bioresonanz, “Mikrobiom-Analysen“, kinesiologische Allergietestung) werden häufig genutzt. Sind „schulmedizinisch“ Ursachen ausgeschlossen, werden die meisten ärztlichen Kollegen, ihren Patienten kein „zufriedenstellendes“ Therapiekonzept anbieten können. PatientInnen suchen an dieser Stelle verständlicherweise Hilfe über „alternative“ oder „Außenseitermethoden“, mit dem Effekt, dass der Beschwerdesymptomatik eine immer größere Bedeutung zukommt (Fixierung). Aus funktionellen Beschwerden leiten sich dann diverse „Diagnosen“ ab, die das Krankheitsgefühl und -erleben im Alltag dominieren.
Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in der Habichtswald-Klinik ist es daher eine große Herausforderung, die individuellen Bedürfnisse der PatientInnen bestmöglich zu berücksichtigen und somatische Ursachen der Beschwerdesymptomatik abzuklären bzw. auszuschließen. Ziel der Therapie im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes ist, die Funktionalität der Verdauungsorgane zu optimieren, Symptome zu verbessern sowie Symptombewertung und -einschätzung zu verbessern. Um Magen-Darm-Organe, aber auch die psychische Fixierung auf vermeintliche Unverträglichkeiten zu „entlasten“, kann mit einer 3-Tage Diätetik eine gute Grundlage für einen anschließenden Kostaufbau erfolgen.
Die Moro`sche Karottensuppe, auch Moro-Suppe genannt, ist eine Karottensuppe, die ausschließlich aus Möhren zubereitet wird. Die erstmals am Anfang des 20. Jahrhunderts publizierte Suppe wird ähnlich dem Haferbrei als Hausmittel häufig bei Durchfallerkrankungen verabreicht. Sie hat aber ein noch deutlich größeres Indikationsspektrum.
Für die Moro`schen Karottensuppe werden lediglich geschälte Karotten in Wasser über einen längeren Zeitraum, mindestens 90 Minuten gekocht. Nach dem Abseihen werden die Karotten püriert. Anschließend wird kochendes Wasser und etwas Salz wieder aufgefüllt.
Dem renommierten österreichischen Kinderarzt Ernst Moro, zu jener Zeit als Oberarzt an der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, gelang es 1908 durch die Verabreichung dieser Karottensuppe, die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch zu senken. Moro bereitete die Suppe nach alten Hausrezepten zu, womit er vielen Kindern in seinem Wirkungsbereich das Leben rettete.
Neueren Erkenntnissen nach wirken hier sogenannte saure Oligogalakturonide, die im Darm an Krankheitskeime andocken und somit bei der Heilung helfen. Wissenschaftliche Arbeiten zeigen sogar eine klinische Wirksamkeit bei EHEC (multiresistente Darmkeime).
Sonst bestehen keine Risiken. Unverträglichkeiten kommen nicht vor.
Die Moro-Suppe wird nach o.g. Rezept über Diätverordnung durch den Arzt verordnet. Der Patient erhält dann 3 bis zu 5-mal tgl. die Suppen-/Breimahlzeit (eine Suppenschale) im Speisesaal. In der Regel sind 3 Tage vorgesehen. Bei Neigung zu Obstipation ist evtl. eine begleitende Stuhlregulierung erforderlich. Weitere Flüssigkeitszufuhr erfolgt über Wasser oder Tee. Um die positive Wirkung der Kost auf das Verdauungssystem zu unterstützen, erhält der Patient begleitende Anwendungen:
Die Anwendungen unterstützen positiv die Stoffwechseltätigkeit und fördern Muskelaufbau. Durch Entspannungsverfahren und spirituellem Angebot wird das psychische Wohlbefinden verbessert.
Anschließend findet ein dosierter „Kostaufbau“ entsprechend einer Positivliste statt (leichte Vollkost oder leichte Vitalkost). Die ernährungstherapeutische Beratung berücksichtigt besonders auch ernährungspsychologische Aspekte. Behandlungsziele
Die Kurz-Zeitige Karenz von komplexen Nahrungsmitteln, mit einer o.g. Kost-Form, kann einen neuen Grundstein für eine geeignete Ernährungsform darstellen und berücksichtigt entsprechend unserem ganzheitlichen Therapieverständnis seelische und psychische Aspekte gleichermaßen.
Ein „beschwerdefreies“ Essen bedeutet Lebensqualität uns stellt die Grundlage einer gesunden Lebensweise dar. Es ist also ein wesentliches Ziel, eine individuell zuträgliche Ernährungsweise zu etablieren, die den Betroffenen langfristig unterstützt, seinen Energie- und Nährstoffbedarf durch Nahrungsmittel zu decken und die Funktionalität der Magen-Darm Organe zu optimieren. Ein ganzheitliches Verständnis ist dabei eine wesentliche Voraussetzung und Grundlage unseres Konzepts.
500 g geschälte Karotten zerkleinern, in 1 Liter Wasser 1 bis 1 1/2 Stunden kochen, durch ein Sieb pressen oder in einem Mixer pürieren. Danach die Gesamtmenge auf 1 Liter mit Wasser auffüllen und einen knapp gestrichenen Teelöffel (3 g) Kochsalz hinzufügen.
Die Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie empfiehlt eine Variante der
Karottensuppe: 500 g geschälte Karotten in 1L Wasser 1 bis 1 1/2 Stunden kochen, 3 g Kochsalz (ein knapp gestrichener Teelöffel) zufügen, ca. 1 Teelöffel Butter und 1 Esslöffel Zucker dazugeben und zu einem Brei verarbeiten.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee), ca.40 ml/Kg Körpergewicht muss beachtet werden.