Was versteht man unter einer kognitiven Verhaltenstherapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie kombiniert zwei Ansätze – die kognitive und die Verhaltenstherapie. Die Auswahl der Methoden richtet sich nach der spezifischen Problematik oder Störung. Im Einzelfall werden Elemente aus beiden Ansätzen integriert. Die Grundannahme bleibt konstant: Gedanken, Gefühle und Verhalten sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen maßgeblich unser Wohlbefinden.

Kognitive Therapie

Der Begriff "kognitiv" leitet sich vom lateinischen "cognoscere" ab, was "erkennen" bedeutet. In der kognitiven Therapie geht es um die bewusste Auseinandersetzung mit Gedanken, Einstellungen und Erwartungen. Dies ermöglicht das Aufdecken und Verändern von nicht zutreffenden und belastenden Überzeugungen. Die Grundidee besteht darin zu erkennen, dass es oft nicht die Dinge oder Situationen selbst sind, die Probleme verursachen, sondern die Bedeutung, die wir ihnen zuschreiben.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung im US-amerikanischen "Behaviourismus", der davon ausgeht, dass menschliches Verhalten erlernt ist und somit auch verlernt oder neu erlernt werden kann. In der Verhaltenstherapie wird untersucht, ob bestimmte Verhaltensweisen das Leben erschweren oder Probleme verstärken, und anschließend wird an der Veränderung dieser Verhaltensweisen gearbeitet.

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) basiert auf der Annahme, dass Gedanken, Verhalten und Gefühle sich gegenseitig beeinflussen und über diese Ebenen beeinflussbar sind. Die KVT ist problemorientiert und konzentriert sich darauf, an aktuellen Problemen zu arbeiten und Lösungen zu finden. Im Gegensatz zu anderen Therapieformen liegt der Fokus nicht primär auf der Vergangenheit, sondern darauf, die gegenwärtigen Probleme anzugehen. Die Zielsetzung ist die "Hilfe zur Selbsthilfe", um das Leben schnellstmöglich eigenständig bewältigen zu können. Dabei werden auch Einflüsse vergangener Geschehnisse berücksichtigt, jedoch steht die Erkennung und Veränderung aktuell belastender Denkmuster und Verhaltensweisen im Vordergrund.

Therapiegespräch Kognitive Verhaltenstherapie

Unser Behandlungskonzept in der Rehaklinik

Neben einer syndromspezifischen verhaltenstherapeutischen Einzelbehandlung (50 Min. wöchentlich + Sprechzeiten) erfolgt begleitend ein Gruppentraining emotionaler Kompetenzen. Dieses orientiert sich am Konzept von Dr. Matthias Berking et al., 2008 (Universität Bern/aktuell in Marburg), dem „Training emotionaler Kompetenz“ (TEK). Dieses integriert auf neurobiologischer Basis die besten Methoden in der Tradition von Klaus Grawe (Bern).

Die Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie ist gut evaluiert und empirisch bestätigt. Indikationen umfassen depressive Störungen, Burn-Out sowie neurotische und Belastungsstörungen nach ICD-10.

Die Therapie beinhaltet das Üben angemessener und konstruktiver Bewältigung von schwierigen Emotionen wie Stress, Ärger und Unzufriedenheit. Aufgrund lebenslanger Erfahrungen mit negativen Emotionen ist diese Fähigkeit entscheidend für Erfolg, Gesundheit und Zufriedenheit.

Aktuelle Forschung betont die bedeutsame Rolle emotionaler Kompetenzen bei psychischen Störungen. In der Therapie werden achtsamkeitsbasierte und veränderungsorientierte Fähigkeiten vermittelt, um den Umgang mit negativen Emotionen zu verbessern.

Ein Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie ist die Förderung innerer Flexibilität, die Überprüfung und positive Anpassung biografisch erworbener Verhaltensmuster an die gegenwärtige Lebenssituation und Bedürfnislage der Patienten.

Kontakt Habichtswald Reha-Klinik

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Wir sind stets für Sie da, um in persönlichen und vertraulichen Gesprächen alle Fragen zur Behandlung in unserer Rehaklinik ausführlich zu klären. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

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