Sarkome

Sarkome

Sarkome

Sarkome sind seltene bösartige Tumore, die ihren Ursprung im Weichteilgewebe (wie Muskeln, Fettgewebe, Bindegewebe) oder Knochengewebe haben. Weichteilsarkome stellen nur 1% aller bösartigen Tumore im Erwachsenenalter, Knochensarkome gar nur 0,1% aller bösartigen Neubildungen in dieser Gruppe dar. 

Es werden viele verschiedene Typen von Weichteilsarkomen unterschieden (in diese Gruppe gehören auch die seltenen GIST=gastrointestinale Stroma Tumore, s.a. Patienteninformation  GIST), bei den Knochentumoren gibt es Osteosarkome, Chondrosarkome und Ewingsarkome. Die Prognose der Erkrankten hängt entscheidend davon ab, in welchem Erkrankungsstadium der Tumor entdeckt wurde, da Sarkome eine frühe Neigung zeigen, über die Blutbahn zu streuen. Des Weiteren kann bei der feingeweblichen Untersuchung die Schwere der Entartung festgestellt werden, Grad 1 wäre dann nur niedrig entartet, hier reicht beispielsweise bei Weichteilsarkomen zur Behandlung meist die operative Entfernung aus.  

Leitsymptom von Sarkomen ist eine schmerzlose Raumforderung, die nicht von einer Verletzung herrührt. Wenn sie länger als 6 Wochen besteht, sollte eine Gewebeprobe entnommen werden. Sarkome in der hinteren Bauchhöhle oder im Magen-Darm-Trakt führen oft nur zu sehr unspezifischen Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit. Knochensarkome zeigen ebenfalls eine Schwellung auf, aber auch Überwärmung und Schmerzen können auftreten. 

Ursache für eine Sarkomentwicklung kann vorausgegangene Bestrahlung oder längerer Kontakt mit chemischen Stoffen (z.B. aus Holzschutzmitteln, Dioxin, Arsen, Vinylchlorid), selten Erbkrankheiten sein (wie Neurofibromatose, Li-Fraumeni Syndrom u.a.). 

Zur Diagnosesicherung werden Gewebe-Proben entnommen, ebenso bildgebende Verfahren wie Sonografie (auch vom Darm aus), Computertomografie oder MRT (Magnetresonanz Tomografie) eingesetzt. Hierdurch soll die Möglichkeit einer operativen Therapie abgeklärt werden.  Da Sarkome selten sind, ist eine Vorstellung oder eine Behandlung in einem spezialisierten Zentrum oder in enger Absprache mit diesem sinnvoll. Hier besteht auch oft die Möglichkeit, im Rahmen von Studien neue Therapiemöglichkeiten vorgestellt zu bekommen und an diesen teilzuhaben. 

Therapeutisch wird bei den Weichteilsarkomen eine vollständige operative Entfernung mit Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe angestrebt. Wenn dies nicht möglich ist, ist auch die Verkleinerung der Tumormasse ein Ziel von Operation. Bei höher entarteten oder großen oder nicht vollständig zu entfernenden Weichteiltumoren würde sich eine Strahlentherapie anschließen, nur gelegentlich wird eine Chemotherapie vorgeschlagen. 

Bei Knochensarkomen ist die Chemotherapie die Behandlung der Wahl – sowohl vor als auch nach einer Operation. 

Weiterführende Information finden Sie auch bei der Deutschen Krebshilfe im Internet unter www.krebshilfe.de sowie bei der Patienteninformation Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg unter www.dkfz.de oder www.krebsinformationsdienst.de. 

Sehr gute Information findet man auf der Homepage der Selbsthilfe Organisation „Das Lebenshaus“ www.daslebenshaus.org/. Hier finden Sie auch Listen von Sarkom-Zentren.

Ihre Behandlung in der onkologischen Abteilung der Habichtswald-Klinik Kassel

Die Aufnahme kann im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung nach Abschluss der Primärtherapie erfolgen – den Antrag stellt in der Regel der Sozialdienst des vorbehandelnden Zentrums. Ebenfalls kann eine Rehabilitations-Maßnahme, stationäre Weiterbehandlung oder eine stationäre palliativ-medizinische Betreuung erfolgen. 

Es besteht die Möglichkeit, eine Zweitmeinung zu vorgeschlagenen Therapien einzuholen. 

Unser Behandlungskonzept ist ganzheitlich orientiert, d.h. Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen angesprochen und unterstützt. Die Konfrontation mit der Krebsdiagnose, die Erfahrungen während der Therapie, die Zweifel und Ängste sind genau so zu berücksichtigen wie körperliche Beschwerden als Folge der Operation oder Bestrahlung oder nach einer Chemotherapie. So soll durch unsere Behandlungsangebote eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität erreicht werden. Viele Therapieangebote aus der Ganzheitsmedizin zielen nicht direkt auf die Zerstörung von Tumorzellen, sondern stärken die körpereigenen Kräfte und fördern so die Gesundung. 

In der Verarbeitung der Diagnose und der Annahme der Erkrankung steht den Patienten das Team der Psychotherapeuten hilfreich zur Seite. 

Vorträge zu Krebsentstehung, komplementär begleitenden Therapien sowie Angstbewältigung helfen ebenfalls, das Geschehen einzuordnen. Themen wie Salutogenese, die Bedeutung von Bewegung bei Krebserkrankung u.a. richten den Blick mehr in die Zukunft und zeigen Ansätze auf für mehr Selbstfürsorge. 

Das durch Therapien geschwächte Immunsystem soll gezielt gestärkt werden, auch hier kommen  parallel verschiedene Verfahren zur Anwendung aus dem Bereich der Psychoonkologie,  Krankengymnastik und Massage, ergänzt durch gesunde vollwertige Ernährung.  

Die Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Therapie. Es gibt keine gezielte Krebsdiät, die den Tumor beseitigen könnte, aber durch eine gesunde Ernährung kann viel zur Stärkung des Körpers beigetragen werden. Dabei muss die Krankheitsgeschichte des Patienten berücksichtigt werden, insbesondere nach operativer Entfernung von Magen- und Darmanteilen.  Deshalb bieten wir verschiedene Formen einer vollwertigen Ernährung und Vitalkost  (ausgewogene Form der Makrobiotik), aber auch alle medizinisch erforderlichen Diäten an.  Darüber hinaus können Patienten in unserem Haus die ayurvedische Ernährung kennen lernen.  Die Ernährungsberater bieten regelmäßige Vorträge zu den unterschiedlichen Kostformen an, bei Bedarf erfolgt eine individuelle Ernährungsberatung. Es besteht die Möglichkeit in Kochkursen das Erlernte auch praktisch umzusetzen. 

Im Rahmen der Tumorbehandlung leiden viele Patienten unter einem Fatigue Syndrom, d.h. einer Müdigkeit, Antriebslosigkeit, die nicht durch vorausgegangene Betätigungen erklärt werden kann. Hier ist neben Informationsvermittlung eine gut angeleitete Bewegungstherapie hilfreich, evtl. ergänzt durch komplementäre Gabe von Carnitin, CoEnzymQ10, Ginseng sowie eine  psychoonkologische Begleitung.  

Die Auswirkung der Erkrankung auf soziale Bezüge, z.B. am Arbeitsplatz kann Thema einer Beratung des Sozialdienstes sein, immer unter Berücksichtigung unterschiedlicher individueller Faktoren. Bei Renten- und Pensionsfragen, beruflicher Wiedereingliederung, Schwerbehinderten Recht oder auch häuslicher Versorgung finden Sie hier Unterstützung.

Bei der Diagnose Krebs taucht bei vielen Patienten die Frage nach dem Sinn auf. Hier bietet unsere Klinik einzigartige Möglichkeiten, auf freiwilliger Basis verschiedene Angebote zu nutzen, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Hierzu gehören vorbereitend Entspannungsverfahren und ein nicht konfessionell gebundenes spirituelles Angebot. 

Zur Wiedererlangung der eigenen Kräfte und Freude am eigenen Schaffen bieten wir zur freiwilligen Teilnahme ein kreatives Angebot. 

Patienten, die mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen in unser Haus kommen, werden umfassend und vertrauensvoll über das Für und Wider jedes Behandlungsschrittes sorgfältig in Gesprächen zwischen Arzt und Patient aufgeklärt. 

Die Behandlung von Schmerzen ist vorrangiges Ziel einer interdisziplinären Arbeitsgruppe von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Psychoonkologen.